Bundesverdienstkreuz für DGZ-Vorsitzende Antonia Peters
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Antonia Peters das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dankt der Staat für herausragende persönliche Leistungen für das Gemeinwohl. Der Bundespräsident verleiht als Staatsoberhaupt den Orden für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland. Die gelernte Erzieherin hat die Auszeichnung für ihr ehrenamtliches Engagement zur Prävention und Aufklärung von Zwangsstörungen erhalten.
Antonia Peters bei ihrer Dankesrede im Hamburger Rathaus
Seit dem Jahr 1997 hat sie die Hilfe für Menschen mit Zwangsstörungen und zwangsnahen Störungen zu ihrem Anliegen gemacht. Frau Peters litt selbst 30 Jahre an Trichotillomanie, dem zwanghaften Haare ausreißen. Sie gründete die erste Selbsthilfegruppe zu dem Störungsbild in Hamburg, organisierte Informationsveranstaltung im gesamten Bundesgebiet, war zahlreich in den Medien präsent, hat das Buch “Trichotillomanie – Fragen und Antworten” verfaßt und bietet bis heute telefonische Beratung für Betroffene der Trichotillomanie an.
1998 wurde Frau Peters Mitglied der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V., 1999 wurde sie in den erweiterten Vorstand gewählt. Seit 2004 ist sie Vorsitzende der Gesellschaft mit Sitz in Hamburg. In Rahmen dieses Ehrenamts gelingt es ihr durch ihr Talent, die Beteiligten (Wissenschaftler, Ärzte, Psychologen sowie Betroffene und Angehörige) zum gemeinsamen Einsatz für die Bekämpfung der Zwangsstörungen anzuhalten. Zu ihrem eigenen Aufgabengebiet zählt die Telefonberatung, die Betreuung des Internetforums sowie die Organisation und Moderation von Veranstaltungen, u. a. des jährlich stattfinden Bundestreffens der Selbsthilfegruppen, von denen sie selbst drei Gruppen in Hamburg leitet.
Seit dem Jahr 2010 ist Frau Peters zudem für den Verein “Irre menschlich, Hamburg” tätig. Unter dem Motto “Psychiatrie macht Schule” besucht sie regelmäßig Schüler der Mittel- und Oberstufe sowie berufsbildender Schulen und vermittelt dabei ein genaues Bild von psychischen Ausnahmesituationen. Es gelingt ihr hierdurch, Schülerinnen und Schüler für das weite Feld der psychischen Verletzbarkeit zu sensibilisieren.
“Frau Peters hat sich durch ihren unermüdlichen, langjährigen Einsatz für Aufklärung und Prävention mittlerweile einen großen Erfahrungsschatz sowie außerordentliche Vermittlungskompetenzen erworben. Durch ihre selbstlose, stets neugierige, enthusiastische Art, mit der sie ihre Ehrenämter ausfüllt, ist sie zum Vorbild für viele andere geworden. Trotz ihrer Halbseitenlähmung zeichnet sich Frau Peters durch enorme Tatkraft und Mut aus”, schreibt der Bundespräsident in seiner Begründung zur Ordensverleihung.
Eine stolze Antonia Peters mit Verdienstkreuz vor einer Pforte des Turmsaals im Hamburger Rathaus
Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hat die Auszeichnung am Freitag, 6. März 2020, im Hamburger Rathaus überreicht. Im Rahmen der Feierstunde sagte sie: “Antonia Peters hilft Menschen mit Zwangsstörungen seit vielen Jahren mit großem Einsatz und Leidenschaft. Durch die Vermittlung und Leitung der Hamburger Selbsthilfegruppen für Zwangsstörungen und Therapien hat sie vielen Betroffenen eine Perspektive eröffnet – was gerade vor dem Hintergrund einer so tabuisierten Erkrankung große Anerkennung verdient”.
Hier ein kurzes Video zur Ordensverleihung des TV-Senders Hamburg1=>