Zwänge aktuell
30. Juni 2022: Überarbeitete S3-Leilinie veröffentlicht:
S3 Leitlinie Zwangsstörungen
Herausgeber: AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften e.V.)
Adressaten dieser Leitlinie sind folgende Berufsgruppen im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich: Hausärzte, Fachärzte für Allgemeinmedizin, Fachärzte für Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin, Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten, Ergotherapeuten sowie andere dort therapeutisch tätige Mitarbeiter. Neben den genannten Berufsgruppen sind Patienten und Angehörige sowie deren Selbsthilfeorganisationen weitere Adressaten der Leitlinie.
Alle Infos und die Möglichkeit zum kostenlosen Download einer Kurz- und Langfassung der Leitlinie auf der Internetpräsenz der AWMF=>
23. Juni 2021: Neue S3-Leilinie veröffentlicht:
Diagnostik und Behandlung von Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP)
Adressaten dieser Leitlinie sind folgende Berufsgruppen im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich:
Kinder- und Jugendpsychiater und psychologische Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, Pädiater, Schulpsychologen.
Die Leitlinie dient zur Information für Fachärzte für Allgemeinmedizin, Hausärzte, Pflegepersonal und Ergotherapeuten, Betroffene und ihren Familien, sowie Selbsthilfeorganisationen.
Die Leitlinie ist anwendbar im Speziellen für Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen und in weiten Bereichen auch für Zwangs-Spektrum-Störungen, auf die zusätzlich eingegangen wird.
Alle Infos auf der Internetpräsenz der AWMF ->
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Offener Brief an den Bundesgesundheitsminister Spahn vom 4. März 2021
Psychisch Krank in Corona Zeiten
Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Spahn!
Zunächst möchte ich Ihnen meinen Respekt und Bewunderung aussprechen, wie umsichtig und gut Sie die deutsche Bevölkerung bisher durch diese sehr schwierige Krise geführt haben. Heute wende ich mich jedoch als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. an Sie. Menschen mit psychischen Erkrankungen, insbesondere mit Depressionen, Ängsten und Zwangsstörungen hat die Gesellschaft und die Politik bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zwar wurde zu Beginn der Pandemie die Online- und Telefontherapie ermöglicht, aber dies allein reicht bei weitem nicht aus, den großen Bedarf an Therapieanfragen gewährleisten zu können.
Das Therapieangebot und die Versorgung psychisch kranker Menschen war schon vor der Pandemie sehr angespannt, doch jetzt hat sich die Situation noch mal deutlich verschärft. Das darf nicht sein und ist unzumutbar. Menschen warten zurzeit länger als ein bis eineinhalb Jahre auf einen ambulanten Therapieplatz. Einige Therapeuten sind über Jahre hin ausgebucht und führen gar keine Wartelisten mehr. In den Kliniken sind 10- 18 Monate Wartezeit keine Seltenheit. Uns erreichen immer mehr verzweifelte Anrufe und Anfragen, denen wir nur zuhören und Mut zusprechen können, nicht aufzugeben. Sowohl bei uns wie auch bei Psychotherapeuten ist die Nachfrage nach Therapieplätzen um mehr als 40 % gestiegen. Hinzu kommen jetzt auch die Menschen, die Aufgrund der Corona Krise an einer Depression, Ängsten oder Zwangsstörungen erkranken oder noch erkranken werden. Ein Zustand der uns mit großer Sorge erfüllt.
Lieber Herr Minister Spahn wir bitten Sie eindringlich, für die nächsten 2-3 Jahre die Zugangswege in die Psychotherapie deutlich zu erleichtern. Dazu gehören mehr Zulassung von Kassensitzen und die schnellere Bearbeitung von Kostenerstattungsverfahren, damit Patienten dann auch eine Therapie in einer Privatpraxis erhalten können. Unserer Meinung nach muss jetzt zwingend und schnell von der Politik gehandelt werden, um das psychische Leiden der Menschen nicht unnötig zu verlängern. Psychische Gesundheit muss uns genauso viel Wert sein, wie die Körperliche Unversehrtheit.
Bitte helfen Sie uns und den psychisch belasteten Menschen schnelle und hilfreiche Perspektiven aufzuzeigen und zu geben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Mit besten Grüßen,
Antonia Peters, Vorsitzende, Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.
Pressemitteilung vom
30. März 2020
Deutschland erlebt die Welt der Zwangserkrankungen
Das Coronavirus hat Deutschland in eine Art Ausnahmezustand versetzt. Wir sind aufgefordert Abstand von einander zu halten, uns regelmäßig gründlich die Hände zu waschen, Druckknöpfe z. B. in Bussen zu meiden und Handschuhe zu tragen. Unsere Arbeit sollen wir im Homeoffice erledigen und nach Möglichkeit die Wohnung nicht verlassen.
Bundesverdienstkreuz für DGZ-Vorsitzende Antonia Peters
Der Bundespräsident hat Antonia Peters das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre über 20-jährige Tätigkeit als Vorstandsmitglied in der „Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V.” sowie für ihren langjährigen Einsatz im Verein „Irre menschlich Hamburg e. V” verliehen. Mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland dankt der Staat für herausragende persönliche Leistungen für das Gemeinwohl. Der Bundespräsident verleiht als Staatsoberhaupt den Orden besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland. Die gelernte Erzieherin hat die Auszeichnung für ihr ehrenamtliches Engagement zur Prävention und Aufklärung von Zwangsstörungen erhalten.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hat die Auszeichnung am 6. März 2020 im Rahmen einer Feierstunde im Turmsaal des Hamburger Rathauses überreicht.

Warnung vor unseriösen Heilsversprechen
Unseriöse Heilsversprechen zu den unterschiedlichsten Krankheitsbildern finden sich insbesondere im Internet schon seit vielen Jahren. Neuerdings gibt es auch entsprechende Aktivitäten, die sich ganz konkret auf die Zwangsstörung beziehen. Die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen möchte dies zum Anlass nehmen, kritisch auf derartige Versprechungen hinzuweisen. Folgend einer Systematik von Hinweisen, an denen unseriöse Heilsversprechen zu erkennen sind, werden Sie bitte aufmerksam, wenn folgendes beworben wird.
- Heilsversprechen nur durch eine Methode
- Sensationell aufgemachte Heilungsgeschichten
- Starke Abgrenzung von der Schulmedizin
Wir warnen vor unseriösen Heilsversprechungen. Kosten für solche Therapien werden nicht von den Krankenkassen getragen. Wir empfehlen den Gang zu einem Psychotherapeuten oder Psychiater.
Vorstand und wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (gekürzte Fassung einer Stellungnahme vom 31.01.2018)