(von Ingeborg F.)
Du hast in mir gewohnt,
Zwang.
Doch jetzt wohne ich in mir.
—…—
Zwang.
Bahn des Grauens.
Ich gehe dich nicht länger.
Mein Weg heißt Erlösung.
—…—
Wirf die Ketten ab –
Sie sind aus Seide.
Was Du meinst, es würgt Dich,
Schmückt Dich nur!
Du stehst da in Deinem Hochzeitskleide,
Perlen um den Hals –
Nicht eine Schnur!
Greif den Strick,
Den Du Dir selbst gewunden,
Lass ihn gleiten durch der Finger Hand –
Was Du meinst, es drückt Dich,
Mag Dich streicheln –
So wie Du es siehst,
So ist das Band !
—…—
Du bist ein Haus,
Das von Gott gebaut ist für Dich.
Du sollst darin lachen und fröhlich sein
Und nicht weiter wüten in ihm.
—…—
Jemand hat dich besiegt
Zwang.
Jemand hat dich erkannt
Und dich beim Namen gerufen.
Da bist du gegangen.
—…—
Weinen auf dem Antlitz.
Doch im Versteck der Tränen
Wächst leise die Hoffnung
In einem Lächeln.