Im Fluss

(von Elise D.)

Kann er dem am Ufer Stehenden
Den Abschiedsschmerz ersparen ?
Der Fluss ist nicht zu halten nicht zu fassen

Der Mensch der keinen Abschied nehmen kann
Für den das Nachsehn unerträglich ist
Solang er bleibt

Wenn er sich mit der Strömung tragen lassen könnte
Wohin es unaufhaltsam geht
Selbst zu Wasser würde
Wasserumschlossen liebevoll begleitet
Ruhig gegossen in den Ozean
Aufgenommen in Himmelswolken
Und geborgen

Ich bin eine Schnecke

(von Elise D.)

und sehne mich danach, am Ende meiner mühevollen Zeit mein überschwer gewordenes Gehäuse abzugeben. Seit sich der Bauprozess verselbständigte, konnte ich nichts anderes mehr tun als an den unzähligen Windungen zu arbeiten, vermag nun kaum noch, die dickwandige Last zu schleppen. Wäre ich nicht mit ihr verwachsen, könnte ich einen Stärkeren bitten, sie mir bei Lebzeiten vom Leibe zu reißen. So stelle ich mir vor, wie es sein wird am Ende meiner Zeit und sehne mich danach. 

Hoffnung schöpfen

(von Dennis)

Die Zeit bringt Kraft
Sie stets auch Neues schafft.
Man wühlt vor lauter Last
Und übernimmt sich in seiner Hast.

Lass’ kommen die Ruh’
Du lernst immer viel dazu,
Wenn du begreifst zu leben
Und nach ew’ger Freiheit zu streben.

Unabhängig sein von seinem Laster
Sag’ einfach auch mal: Basta!
Die Stille fängt dich in ihrem Bann
Denn du lebst nicht durch den Run!

Du kannst darfst nun Freude haben

Dann Unglück wirst du schnell zur Flucht hin jagen!

Herzschlag

(von Dominik Bertl)

Herzschlag
Dein Herz schlägt
Schlägt für Freunde.

Schlägt für den Mond
Schlägt für die Sonne und Millionen Sterne.

Schlägt für Liebe
Schlägt für Schmerz.

Dein Herz schlägt
Schlägt für dich.

Schlägt für dein Leben.

Dein Herz schlägt
Solange es schlägt.

Hör darauf
Genieße jeden Schlag.

Dein Herz schlägt
Schlägt bis zum letzten Schlag.

An dem Tag von diesem Schlag
Denk daran.

Dein Herz lebt.

Herr Grübel ist rausgeflogen

(von Hans)

Das Mitleid, das ich ihm schenkte
War mit einem Mal verbraucht.
Die Gedanken sind jetzt frei und
Jeder Zweifel ist verraucht
Mich stört nicht das laute Schnarchen
Und im Speicher eine Maus
Ich lege mich hin zum Schlafen
Und ich denke: “Ruh dich aus!”
Selbst wenn er schleicht sich ins Zimmer
Mache ich ihm nachts kein Licht!
Klopft er an die Tür und bettelt
Sag ich: “Morgen oder nicht!”
Hat sich schwer bei mir beklagt noch
Doch er ist nicht mehr mein Gast.
Da kuckt er blöd aus der Wäsche
Und ich lach mir einen Ast.

Handlungsunfähig

(von Hans)

Heute wache ich mit Kopfschmerzen auf
Als ich aus dem Bett steige, spüre ich
Beschwerden und weiche Knie
Unaufhörlich zuckt mein Auge.
So wollte ich mich im Bett verkriechen
Die Blockade in meinen Gliedern
Die Lähmung in meinen Knochen
Immer der Kampf, nicht einlullen
Lassen, hart bleiben, streng sein

ICH SAGE NEIN