(von lämmli)

Das Häufchen Glut
So mancher meiner Zwänge
treibt (noch!) mich in die Enge: 

Ist der Herd auch wirklich aus –
oder brennt sogleich das Haus?
Ich geh zurück und schau nochmal,
mir bleibt da keine and’re Wahl!

Der Herd ist selbstverständlich aus;
Ich seh’s und geh erneut hinaus.
Doch ist der Herd auch wirklich aus?
Echt!? Oder brennt’ s gleich doch im Haus? 

So geht das ständig hin und her!
Oh Mann, ich kann schon bald nicht mehr!
Ich frag mich, ob verrückt ich bin,
ob ich denn gar schon vollends spinn!

Die Angst nimmt so kein Ende;
Zeit wird’s für eine Wende!
Mir bleibt nur noch die eine Wahl,
um zu beenden diese Qual: 

Ich geh nicht mehr zurück und schau!
Das wäre doch tatsächlich schlau!?
Der Zwang wird sonst genährt
und fühlt sich noch verehrt.

Er meint, er könne bleiben,
und lässt sich nicht vertreiben!
doch jetzt schau ich ihm ins Gesicht
und gehe mit ihm ins Gericht,

kehr nicht mehr um, um nachzusehen –
egal was dann auch mag geschehen!
Nur so lässt sich der Zwang besiegen;
das hoff’ ich doch nun hinzukriegen. 

Mich treibt ihr nicht mehr in die Enge,
ihr alten blöden, miesen Zwänge!
Und ist bald nur ein Häufchen Glut
das Haus noch – mir geht’s endlich gut!