(von Gabi R.)

Das Ruder führe ich.
Zurückblickend auf all die vielen Lebensjahre
kann ich mich nur an Angst erinnern.
Aber auch an meinen Willen, es auszuhalten.
Der Wille war immer da.
Denn: tief in mir war das gesunde Wissen
um ein anderes und besseres Leben. 

So ließ ich, gegen den Drang der Angst
die Hoffnung niemals sterben.
Irgendwann kam eine Zeit,
da ich nicht mehr
dieses angsterfüllte Leben leben wollte.
Sonst hätte ich weit weg gehen müssen. 

Gegen jedes Zweifeln, gegen jedes Grübeln
warf ich meinen Mut und meine Neugier.
Ich entschied mich,
das Gute in mir
gegen das Kranke gewinnen zu lassen.
Die Gier auf etwas Neues war riesig.

Heute blicke ich nur noch selten zurück,
und wenn, dann mit Verwunderung.
Ich fühle die eigene Veränderung
voller Staunen.

Die Angst ist da, jedoch behütet vom Wissen,
sie – zu jeder Zeit – lenken zu können.

Das Ruder führe ich.