“Die Zwangsgedanken” mit aggressiven Inhalt!

Kann man Zwänge wirklich besiegen?

Zwänge werden durch das Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren verursacht. Darunter sind Genetik, Biologie und die Art und Weise wie die Person gelernt hat, auf ihre Umwelt zu reagieren. (CDK CHRISTOPH-DORNIER-KLINIK FÜR PSYCHOTHERAPIE, 2006)

“Der Zwangskranke wird verfolgt von Vorstellungen, die ihm nicht nur fremd, sondern unsinnig erscheinen, und denen er doch folgen muss, als ob sie wahr seien. Tut er es nicht, so befällt ihn grenzenlose Angst.”

Man hört so oft über “Zwänge” aber man liest eigentlich relativ wenig, wenn überhaupt, über Zwangsgedanken mit aggressiven, sexuellen oder religiösen Inhalt, weil das ist so was, was man gerne verschweigen möchte. Diejenigen die darunter leiden, wissen es teilweise gar nicht, dass sie darunter leiden bez. sie wissen nicht, dass es einen Name gibt für Ihren Denkweise, und die, die es wissen, wollen nicht darüber reden, weil es den absolut peinlich ist. Man schämt sich seiner Gedanken. Man ist sehr ängstlich, verzweifelt, hat große Schuldgefühle und man zweifelt sehr an sich wegen der Gedanke die man hat. Wie sollte man an sich glauben, vertrauen, lieben, wenn man mit solchen Gedanke tagtäglich beschäftigt ist?

Was waren es für Zwänge?

Ich selber litt Jahrelang unter mehrere Zwänge, Phobien und Ängste. Die Zwänge waren eine Mischung aus Handlungszwänge und Zwangsgedanken, wobei die Zwangsgedanken bei weitem überwogen. Wie so viele andere Leute habe auch ich Jahrelang gebraucht um darüber zu reden. Ich konnte keinen anvertrauen, weil ich ganz einfach angst hatte was man mit mir machen würde. Ich war fest davon überzeugt, dass man mich ins Gefängnis steckt, meiner Kindern mir abnahm oder ich mein Mann auch noch verlieren würde.

Es war ganz einfach schrecklich. Immer und immer wieder im Kopf zu kontrollieren, dass ich doch keinem was tun werde. Immer wieder alles zu kontrollieren was ich sonst immer kontrollieren musste – je nach dem welchen Zwang gerade vorrang hatte. Es gab so viele – bis nach zwanzig zählen – immer und immer wieder nur damit ich kontrollieren konnte, ob ich richtig atmen konnte. Wenn ich bis zwanzig kam musste ich es noch mal machen nur um zu kontrollieren, ob es immer so gut gehen würde und wenn es nicht ging habe ich Panik bekommen und habe auch wieder angefangen. Gewinnen konnte ich nicht.

Dies wechselte sich immer ab mit dem Toilettenzwang. Manchmal machte ich mir Stundenlang Gedanken, ob ich wirklich alles Ordentlich hinterlassen habe, wenn ich auf Toilette ginge. Das war wirklich schlimm, weil man jeder seines tun noch mal überdenken musste, nur um alles zu verfolgen.

Dann kam zwischendurch immer der zwang, ob ich vielleicht ein Thrombose haben könnte oder Aids oder ich könnte vielleicht in Flammen aufgehen.

Wenn ich nicht darüber gezwängelt habe, dann habe ich über der Weltfrieden gezwängelt und, ob wir überhaupt der nächsten Tag noch da sind. Das machen viele, aber wenn man Zwanghaft ist, dann sind die Gedanken viel, viel stärker und man kontrolliert alles dabei. Man muss jedes Nachricht im Kopf noch mal überdenken und versuchen es wieder zu flicken woran man sich nicht mehr erinnern konnte. Man kontrolliert was der Mann im Fernsehen gesagt hatte – seiner Wörtern werden immer wieder in den Kopf genommen und wiederholt, man kontrolliert einfach alles was zu kontrollieren ging.

Sätze hat man wiederholt versucht zu rekonstruieren von Freunden. Man bekam die Sätze aber nie wirklich hin und drum zwängelte man darüber was man gesagt hat. War alles in Ordnung? Hat man etwas Falsches gesagt und man wüsste gar mehr was das war? War man auffällig gewesen? Hat man der andere verletzt in dem was man gesagt oder geschrieben hat. Es nahm alles kein Ende.

Eine Zeitlang konnte ich kein Rot sehen, weil wenn ich rot sah, ich dann an Blut und Mord und Todschlag dachte und dann kam mir sofort der Messer in dem Kopf. Also habe ich eine Zeitlang es vermieden der Farbe Rot zu benutzen oder anzuschauen. Jetzt trage ich sehr gerne Rote Farben.

Dann natürlich die Ängste zu lesen, dass was Furchtbares passiert war und ich genau das auch tun könnte. Diese Angst oder Zwang war wirklich das schlimmste. Es breitete sich in so viele Formen aus. Also zwischen diese Gedankenzwänge gab es immer wieder Handlungszwänge, aber die Gedankenzwänge haben bei weitem überwogen.
Die Angst meine eigener Kindern oder Familie am Morgen nicht mehr zu sehen, weil ich sie vielleicht in der Nacht hätte umbringen können, ohne es zu wissen.
Der Angst mein Baby in den Arm zu nehmen aus Angst ich könne sie töten.
Der Angst meine Kindern ins Bett zu bringen – ich könnte sie vielleicht töten. Ich musste sie dann immer wieder anschauen, um zu prüfen, ob ich sie wirklich nichts angetan hatte. Das Problem dabei ist aber das man nicht glaubt was man sieht.
Alles was man als schrecklich im fernsehen gehört hatte, hatte bei mir als Zwang ausgeartet. Man musste ständig kontrollieren, dass man eben nicht so wird wie die Verbrecher im Fernsehen.
Messern waren für mich ganz schrecklich. Am schlimmsten war das Angelmesser von mein Mann. Auf Toilette zu gehen Nachts war schrecklich, weil ich an die Messern vorbei laufen mussten und ich musste meine Händen immer wieder kontrollieren, wenn ich aus der Küche kam, dass ich wirklich nichts in der Hand hatte wie z.B. ein Messer. Immer diese “es könnte sein….”. Nur man musste mehrfach seine Händen anschauen, nur um sicher zu gehen und selbst dann war man eben nicht sicher – wie bei alles anderen.
Alles was als Mordinstrument benutzt werden könnte, war eben unheimlich beängstigend für mich.
Für mich gibt oder gab es nicht schlimmeres als das glauben jemanden der dir sehr nahsteht, oder deine eigener Kindern etwas anzutun. Die Angst zu haben, dass man dich einfach nicht alleine mit den Kindern lassen darf, weil du den etwas antun könntest. Man weiß man würde es nie tun, aber dennoch kommt man nicht aus diesen ekelerregenden Zwängen wieder heraus. Es ist grausam und ein ganz einfach schreckliche Krankheit zu haben.

Man will als Zwanghafter einfach nicht auffallen irgendwie und man möchte alles kontrollieren was ein das Leben sicherer machen könnte. Man will keinen weh tun und bestimmte dingen müssen ihre Ordnung haben. Dabei ist der eigentliche Ordnung völlig durcheinander, wenn  man das so verstehen kann.

Die Therapie
Irgendwann begab ich mich wieder in der Therapie, wo ich vor vielen Jahren vorher gewesen war, wegen Ängste (aber damals zum teil auch wegen „Aggressive Zwangsgedanken), um zu versuchen das Problem anzusprechen.

Auch da ging es zuerst nicht. Da versuchte ich erst mal meine Vergangenheit aufzuarbeiten.
Erst etwas später in der Therapie hinein habe ich angefangen mein Therapeut nach und nach anzuvertrauen. Ich habe es plötzlich gekonnt, weil ich selber meine “Krankheit” – “Zwangsgedanken” nannte. Ich kannte diese Krankheit nicht, aber so empfand ich meine Gedanken, und eines Tages, als ich völlig verzweifelt war, habe ich dieses Wort ganz einfach  in Google eingegeben und siehe da, plötzlich lass ich über eine Krankheit der mir überhaupt nicht fremd war. Alles was ich lass war genau wie ich. Von dann an, fing ich an zu forschen. Ich wollte mehr wissen. Ich wollte mehr über diese Krankheit wissen und auch wissen wie die anderen Menschen waren, die dieselbe Krankheit hatten. Es fiel auf, dass wir alle ähnlichen Typen sind. Wir sorgen uns um anderen, wir gehen Auseinandersetzungen aus dem Weg und wir sind sehr Hilfsbereit, aber wir alle glauben Monstern zu sein, die am besten erschossen werden müssen.
Dass die behandelnden Ärzte gar nicht begreifen können worum das Problematik wirklich geht ist doch klar, denn man redet nicht darüber! Man kann es ganz einfach nicht.
Ich habe angefangen einiges an Bücher zu lesen – aus England und Amerika, weil sie da offener waren und mehr darüber publizierten. Ihre Erfahrungen schienen weiter zu sein als in Deutschland.
Ich habe in Bristol (England) eine Tagung besucht, wo die “Zwangserkrankung” mir näher gebracht worden ist. In einem Saal saßen ganz viele Leute und sie sollten alle das gleiche haben wie ich? Ich konnte es nicht glauben, denn die Menschen sahen gar nicht böse aus. Sie sahen auch nicht wie Monstern aus und sie waren alle extrem nett, wenn man sich mit ihm unterhielt – was ich weniger machte, weil ich das damals nicht gern tat. Ich erinnere mich  daran, dass der Arzt gesagt hatte, dass wir eigentlich sehr mutige Menschen waren, weil wir “Zwangsgedankekranken” es schafften zwei Leben auf einmal zu leben. Die Leute da haben die Ärzten Sachen gefragt – ich hätte selber die Fragen stellen können. Ich konnte die Krankheit endlich bei anderen auch sehen. Es kam eine gewisse Sicherheit in mir hoch.
Die Vorträge die ich da gehört habe, haben mich sehr viel weitergeholfen und ich wüsste, dass auch ich jetzt anfangen könnte “offener” zu werden über meiner Erkrankung. Ich wusste was ich hatte und konnte damit umgehen. Wenn man ein Gips trägt, weil man sich den Arm gebrochen hat, kann man auch mit den Schmerz besser umgehen. So war es bei mir ja auch. Ich bin sehr glücklich nach Deutschland zuruckgeflogen nach diesen Wochenende.
Als ich zurück kam aus England wollte ich an mich arbeiten. Ich wollte aus dieser Krankheit heraus. Ich wollte für meine Familie wieder da sein, denn zuletzt konnte ich das gar nicht mehr, denn die Zwänge waren ganz einfach unerträglich geworden. Meine Therapie machte ich in Berlin, obwohl es ein 4 stundige Fahrt für mich bedeutet hatte. Es war mir aber Wert, weil ich da mein Therapeut von früher kannte und vertraute. Als die Entscheidung getroffen worden ist, fing ich an offener zu werden. Ich habe in Detail alles aufgeschrieben was ich fühlte und was los war damit er die Krankheit und auch mich besser verstehen konnte. Ich fing an Gedichte zu schreiben und Englische Berichte zu schicken von einem renommierten Psychologen in Amerika – Fred Penzel Ph.D.   Ich wollte, dass mein Therapeut mich verstand. Vielleicht war das aber auch nur eine Form meines Zwanges, dass ich meinte alles 100 % verständlich zu machen, damit man mir helfen konnte – verstehen konnte. Also alles was ich als wichtig empfand schickte ich ihm auch zu. Ich wollte mehr wissen. Ich wollte diese Krankheit verstehen und überwinden. Vor allem wollte ich aber verstanden werden.

In diese Zeit finge ich auch an Fluctin zu nehmen. Es hat langer gedauert bis es wirklich geholfen hatte aber mit der Zeit würde ich doch lockerer und konnte mit Hilfe die Medikamente doch einiges machen.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde es wäre einfach gewesen den Weg, weil es gar nicht so war. Es war ein lange, stolprigen Weg, der sowie für mich und sicherlich auch erst recht für meinen Therapeuten sehr anstrengend gewesen war. Jeden Brief den ich schrieb über die Zwänge hatte mich Kraft gekostet, denn nach jeden Brief zweifelte ich wie verrückt, lass sie immer wieder, veränderte alles, hatte tierisch angst, dass ich mich mehr als blamiere, hatte angst, dass er mich nun gar nicht mehr mögen könnte. Es war eine schreckliche Zeit. Es war ein bisschen ähnlich wie ein Schritt vorwärts laufen und Hunderten wieder zurück. Die Rückfälle waren sehr häufig, aber sie würden mit der Zeit immer weniger. Die Stärke die Rückfälle würden auch geringer, obwohl, für mich war jedes Mal ein Rückfall schrecklich.
Ich wollte gesund werden und ich brauchte Hilfe dazu. Ich habe eben sehr viel glück gehabt gerade mich richtig entschieden zu haben und ein Arzt zu haben der mir nicht nur zuhörte, sondern sich auch Zeit nahm dazu. Wir haben als Team gearbeitet in den “Kampf”, um meine Erkrankung und wir haben nach zwei Jahren den Kampf doch gewonnen. Ich hätte es mir nie erträumen lassen, dass wir es doch noch schaffen würden.

Was ist passiert?
Während ich mich schwer informiert habe wegen der Erkrankung, hatte mein Arzt mir mein Selbstbewusstsein aufgebaut, mich immer wieder beruhigt. Ich hatte eben kein Selbstbewusstsein mehr gehabt, weil ich weder an mich glaubte noch an mein Arbeit.

Obwohl ich in das was ich tat immer sehr erfolgreich gewesen bin – ich habe meinen Kindern früher Sachen genäht, die mir kurz nach der Fertigstellung gleich abgekauft worden sind, nachdem meiner Kindern daraus wuchs. Ich habe ein riesen Spaß daran gehabt Stoffe zu suchen um irgendein Teil zu nähen. Ich machte alles – Jacken, Röcke, Hemden, Hosen, Mänteln, Kleider usw…
Dann habe ich eine Asthma Gruppe geführt – von hinten, weil reden vor Leuten konnte ich nicht – dafür hatte ich anderen, die mir halfen.
Dann habe ich ein sehr erfolgreiche Kinderlaufgruppe geführt und in Norden Deutschland das Kinderwertung eingeführt damit Kindern im Wettkampf nicht so benachteilig würden – auch mit Hilfe eine Freundin die der Vorredner war!
Dann habe ich eine sehr erfolgreiche Webseite geführt und tue es immer noch aber…….

Trotz diese ganze Erfolgen habe ich kein Vertrauen in mir selber gehabt, habe mich selber gehasst, habe kein Erfolg anerkannt, habe über das Leben gezweifelt und warum? Weil ich unter “Zwangsgedanken” litt und es nicht wahr haben wollte, dass ich nicht ein schreckliche Person war. Ich war ganz und gar überzeugt, dass ich schlecht wäre und ich keine – aber auch keine “Liebe” bekommen durfte, weil ich solche schreckliche Gedanken hatte. Ich konnte weder meine Erfolg sehen noch  konnte ich mich darauf aufbauen.

Als ich dann das Angebot bekam meine Arbeit richtig zu veröffentlichen, habe ich mich gefreut und zugleich wieder tierische Sorgen bekommen. Ich brach in Panik aus. Was sollte passieren, wenn ich meine Arbeit auf der Webseite veröffentliche? Man könnte mich belangen. Ich könnte wegen etwas belangt werden was ich gar nicht getan hätte. Ich hatte angst man würde mich hier und da verklagen, obwohl meine Arbeit wirklich meine Arbeit war. Ich konnte ganz einfach nicht glauben, dass das was ich mache doch ein Erfolg werden könnte. Ich habe Bilder gezeichnet um meine Angst zu zeigen aber mein Therapeut hat einfach nicht hingehört 😉 Er hatte für alle meine Ängste einer Antwort gehabt. Ich konnte ihm nie überzeugen, dass ich keine Geschäftsfrau werden könnte. Er war überzeugt von mir und mein Mann ja auch.
Ich weigerte mich noch strickt mein Arbeit gegen Geld einzutauschen. Ich wollte für das was ich bot kein Geld haben. Für mich war es kein Geld wert.
Ich konnte ganz einfach nicht stolz auf meiner Arbeit sein. Ich wollte anderen helfen, wollte oder konnte es aber nicht als “Wertvoll” ansehen wie es anderen angesehen hat. Mein Selbstwertgefühl war schon so sehr in dem Keller gerückt, dass nichts es wieder hervorheben konnte.
Die natürliche, geduldige und liebevolle Art meines Therapeuten hat aber letzenendes dazu beigetragen, dass ich doch irgendwann der Wert meiner Arbeit erkannte. Durch das aufbauen meines Selbstvertauen, habe ich erkannt, dass ich doch etwas Wert bin. Ich habe erkannt, dass ich zu etwas in der Lage bin. Ich habe erkannt, dass ich meine Arbeit nicht völlig umsonst weggeben kann, weil ich doch auch etwas wert bin.
Ich habe erkannt, dass ich ein Mensch bin der etwas kann, der etwas sehr gutes machen kann und der etwas Wertvolles macht. Plötzlich habe ich kein schlechtes gewissen gehabt, wenn ich so was dachte. Plötzlich konnte ich auf mich selber stolz sein und plötzlich konnte ich an das glauben was ich bin – etwas Wertvolles.
Ich konnte plötzlich das Liebe meine Kinder fühlen, das Liebe meines Mannes fühlen und das Liebe von ganz wichtigen Menschen fühlen. Plötzlich habe ich etwas gesehen was immer da gewesen ist, aber ich nie sehen konnte, weil meine Zwänge mich blind für die Umwelt gemacht haben.
Desto mehr Selbstwertrauen ich selber hatte, desto mehr verschwanden meine Zwänge. Mittlerweile könnte ich sogar auch vor anderen reden was vorher nicht der Fall gewesen ist. Ich kann mich mit anderen auseinandersetzen was vorher nicht der Fall war. Ich bin sehr offen geworden und das Lächeln den ich immer schon gehabt habe und das fröhliche an mich ist sogar “echt” geworden. Ich habe ein ganz neues Leben angefangen und man kann es gar nicht vorstellen wie das ist. Sicherlich nehme ich immer noch meine Tabletten, aber die sind nur die “Schwimmreifen”. Alles andere muss man selber machen.
Um aus die Zwänge heraus zu kommen, muss man bereit sein, sehr viel für sich selber zu tun. Man muss wissen, dass es nicht von heute auf Morgen geht und man muss sein Selbstbewusstsein aufbauen. Man muss lernen an sich selber zu glauben.
Es geht zwar alles nicht von heute auf Morgen, aber wenn man weiß man ist auf den richtigen Weg, dann ist alles sehr viel einfacher.
Der Weg aus den Zwängen ist hart. Man macht verschiedene Phasen durch – unter anderen der Phase, dass man vielleicht sich doch nicht von den Zwängen verabschieden möchte. Ja, diese Phase kommt ja auch. Man gibt etwas auf, der man gewohnt ist. Man ist gewohnt mit seinen Zwängen zu arbeiten und man ist gewohnt, dass sie da sind auch wenn man sie hasst. Man muss sich richtig davon verabschieden. Ein Lebensabschnitt geht zu Ende und ein neue fängt an. Man ist tatsächlich traurig über dieser verlorenen Zeit die man gehabt hatte. Dennoch war es nicht wirklich verloren, weil man mit den Zwängen auch vieles gemacht hat. Zwänge zu haben hat auch etwas Positives – Man erlebt der Unwelt anders als anderen Menschen, man ist sehr Kreativ und man hat mehr Verständnis für anderen.
Diese Seite der Zwänge kann man weiterhin benutzen, denn nicht alles war schlecht, oder?
Nur musste man aber anders reagieren. Man muss anders in der Welt hinausschauen, Man musste stark sein und man musste vor allem an sich selber glauben.
Ich nehme 40mg Fluctin am Tag, aber wenn ich Zuckerkrank wäre, dann würde ich auch etwas einnehmen müssen. Die Medikamente haben mir geholfen ein anderes Leben zu fuhren, aber die Medikamente alleine sind es nicht der mir ein normales leben fuhren lassen. Man muss als erste ein gute Therapeut haben und als zweite es wirklich wollen gesund zu werden. Es muss vieles von einem selber kommen und wenn das nicht so ist, dann wird nichts aus der Genesung.

Was war anders an meiner Therapie als an anderen?
Ein Mensch den ich vertraute, hatte mich immer wieder versichert, dass ich niemals etwas anstellen würde. Wenn ich zweifelte, ob ich vielleicht jemanden etwas zuleide getan haben könnten, hatte er mir immer geholfen. Er hatte mir eben nicht unter druck gesetzt, sondern mir beigestanden und mir Mut gemacht, meine Handlungen doch zu vertrauen. Das war das was mich weiter geholfen hat. Jemanden hatte an mich geglaubt.

Außerdem, als mein Mann raus bekam was wirklich los war mit mir, hatte er voll zu mir gestanden und hatte sich nicht abgewendet. Er ließ der Kettensäge wo es war – auch wenn ich es wegräumte und seine Angelmesser versteckte er auch nicht vor mir. Vor ihm war es ganz klar, dass ich niemals etwas tun würde und es nur meine zwänge waren. Was ich aber am schönsten finde, ist das mein Mann tierisch stolz auf mich ist.
Unsere Liebe ist nur große geworden während meines Kampfes.

Heute geht es mir sehr gut und ich möchte unheimlich gerne meine wissen anderen weitergeben. Ich weiß wie es ist im Dunkeln zu laufen und an sich selber völlig zu verzweifeln.
Ich hoffe dieser gute Zustand bleibt immer so und ich komme nie wieder in diese schrecklichen schwarzen Ecken wo ich mich immer verkriechen musste um meine Zwänge auszuleben.

Where am I?

Caught in the middle of nowhere
Caught in the middle of fire
Caught in the middle of power
Caught in the middle of pain.

The obsession has taken over
There is no way out.
The body is burning
The head is splitting
The mind has gone
The devil has taken over.

What if…..
Yes, but what if …
I know, but what if ….
What if …, what if …, what if ….

It never stops
It fights along
It pushes you aside
It takes you over
It makes you look a fool
It makes you feel stupid
It makes fun of you
It ruins friendships.

What must people think of you –
Of your weird behaviour?

Pull your hair out
Crash you head against the desk
Puke it all out
Scream at it…..
Nothing works, because it’s taken over again.

By Jeannie