vom Nichtstun

(von Gabriele)

Ich sitze so einfach da
Ich sitze so einfach da,
im Liegestuhl.
Lege die Beine hoch und den Kopf zurück.
Schließe die Augen, horche,
in die Welt und auf meinen Atem.
Ich atme ein und wieder aus.

Meine Hände verschränke ich auf meinem Bauch.
Der Atem fließt,
ich fühle, wie sich ein Rhythmus einstellt.

Darauf lasse ich mich ein.
Allmählich werde ich ruhig.
Entspanne.

Ich höre das Rauschen der Birke,
das Vogelgezwitscher ringsherum.
In aller Klarheit und Deutlichkeit.

Alles ist erfüllt mit Leben.
Das spüre ich, während ich da so liege.
Ich bin ein Teil dieses Ganzen.

Allmählich gebe ich meine Gedanken auf.
Spüre den Atem, wie er in mich hinein und
aus mir heraus strömt.

Ein immenses Glücksgefühl durchströmt mich,
für einen Augenblick.
Dort im Liegestuhl, bin ich frei.

Die kleinen Momente schätzen zu lernen,
das Glück, wenn es kommt,
anzunehmen ohne Zögern.

Du darfst es, sei gewiss.
Es sind die kleinen Geschenke des Lebens,
die es immer für dich bereithält.

Sei mal mutig,
sei mal neugierig
sei mal geduldig.

Vertrauen (2)

Sandra (Tatjanas 16-jährige Tochter)

Allein in meinem Zimmer,
die Lichter scheinen kaputt,
denn nichts als graue Enge treibt hier in der Luft.
Doch raus zu kommen – es scheint so schwer,
die Türen, zu stark, zu groß, sie werden ständig mehr.
Ich weiß, es sind bloß meine Ängste, die mich hier dran hindern,
herauszusteigen.
Doch heute, jetzt – ich wage es,
spüre geradezu die Sonnenstrahlen, die mich ziehen, ohne ein einziges Wort
über meine Angst zu verlieren.
Auf einmal nehme ich mein altes Zimmer, die Umgebung, anders auf.
Die Enge, das Graue, selbst ich sehe verändert aus.
Ich stehe hier nun und fühle erwacht,
aus einem Traum, dem Traum der dunklen Nacht.
Die Luft, ja selbst die schmeckt nicht mehr trocken und kalt,
ich spüre sie geradezu wandern in meinem Hals,
mein Fenster, nicht mehr grau und schwarz, nein musizierende Blumen,
erzählen sich etwas.
Die Möbel, voller bunter Farben und mit Gesichtern dran,
sie lachen, freuen sich, voller Tatendrang,
mich noch mehr zu verzaubern und ich, ich warte nicht lang, nein, ich lasse
mich leiten, die Phantasie hat mich im Bann.

Vertrauen

(von Christine)

Vertrauen
Sich selbst vertrauen
Sich selbst vertrauen lernen

Sein Selbstvertrauen studieren
Sein Selbstvertrauen ausprobieren

Das Vertrauen von selbst kommen lassen
Das Vertrauen ist da – von selbst – kann es kaum fassen

Mein Mut zum Trauen verweilt von selbst
Mein Mut zum Trauen hat mich geheilt, fast von selbst.

Unverhältnismäßig

(von Elise D.)

Tonnenschwere Grübeleien
In luftleichter Gehirnblase
Missempfindung
Dünnwandiges Gehäuse
Der Koloss in dir
Reibt dich auf

Ich bin nicht bereit
Kommt etwas auf mich zu
Tritt etwa heran

Bewusstheit dagegen
Auf die Sonne den Wind ausgerichtet
Und was einfach da ist

Druckausgleich der Empfindung
Zulassen des Lebens
Hineingetragenwerden

Tschüss Herr Grübel und Winke Winke!

(von Gabriele Raubart)

Herr Grübel, wo sind Sie geblieben?
Habe mir schon die Augen
nach Ihnen gerieben!
Frage mich die ganze Zeit,
was denn der Grübel jetzt so treibt.
Kann kaum glauben, sie so mundtot zu sehn,
sehe sie immer noch überall stehn.
Grübel, was führen Sie im Schilde?
Bin nicht so recht über Sie im Bilde.
Geben Sie auf?Das mag ich kaum glauben!
Mein Misstrauen müssen Sie mir schon erlauben!
Ich bin etwas hilflos, das geb’ ich gern zu,
früher, da hatt’ ich vor Ihn’n keine Ruh’.
Jetzt hab’ ich’s geschafft, mich von Ihnen zu trennen,
kann mich selbst bisher wenig erkennen.
Grübel, der Nebel, der mich schwammig umweht,
den schicken Sie mir, damit nicht’s mehr geht?!
Ich höre Sie kaum, haben Sie Ihre Stimme verlorn,
oder ist Sie Ihnen gar eingefrorn?
Früher so emsig…heute taub, stockdürr und stumm,
ein trauriges Schicksal, ich beneid’ Sie nicht drum!

Herr Grübel: Ich geh’ dann mal weiter. Tschüss.

Und Winke Winke!

 

Sterne

(von waldus)

über mir im dunkelblau
sehe ich sterne
an tausend orten
in tausend konstellationen
Um jeden
Planeten, Monde.
Hier bei einem Stern
auf einem Planeten:
ich

Oh,Sternenhimmel
Unendliche Schöpfung
Ewige Vielfalt…

Ich bin frei!
-frei!
in der Familie
des ewig
neuen und anderen
zu blühen.